Es fällt mir schwer, Fernzusehen, ohne hin und wieder nach Hintergründen zu einzelnen Figuren, Schauspielern, Orten oder Geschichten zu forschen. Laptop, Handy oder Tablet sind also nie weit weg, damit ich jederzeit kleine Exkurse mit dem Secound Screen starten kann. Hin und wieder stoße ich dabei auf bemerkenswerte Personen oder Begebenheiten. Das war auch heute so, als ich auf Lew Wallace stieß.
Lewis „Lew“ Wallace wurde am 10. April 1827 in Brookville, Indiana geboren. Sein Vater war West-Point-Absolvent und Vizegouverneur von Indiana, seine Mutter eine bekannte Frauenrechtlerin.
Lew Wallace diente als Leutnant im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg, verteidigte später im Bürgerkrieg für die Union die Hauptstadt Washington. Außerdem war er Rechtsanwalt und Freimaurer, gehörte nach dem Unabhängigkeitskrieg jenem Militärtribunal an, das die Attentäter Lincolns aburteilte. Von 1878 bis 1881 war er Gouverneur von New Mexico und wirkte bei den Ermittlungen gegen Billy the Kid mit. Von 1881 bis 1885 war er außerdem Gesandter der USA im Osmanischen Reich.
Das sind alles Dinge, die vermutlich zumindest in Deutschland kein Mensch weiß. Und trotzdem ist es möglich, dass auch hierzulande der Name Lew Wallace einen gewissen Bekanntheitsgrad hat – denn nebenbei war der Mann auch noch Autor des nach der Bibel meistgedrucktesten Buches des 19. Jahrhunderts: Ben Hur.